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Abschlusskonzert der Tage des Exils 2016

Sonntag, 5. Juni 2016
Friedrich-Ebert-Halle, Hamburg-Harburg

SPARTENZE
Lieder von Aufbruch und Hoffnung
aus den Dörfern Südeuropas

Reise - Flucht - Abenteuer - Aufbruch
Trennung - Gefahr - Not - Schmerz
Hoffnung - Mut - Sehnsucht - Liebe


Zu allen Zeiten, in allen Gegenden der Erde, in alle Richtungen brechen Menschen auf ins Ungewisse, zu fremden Kulturen und anderen Lebensverhältnissen. Sie verlassen ihre vertraute Heimat, offen oder heimlich, aus Not, aus Furcht oder Neugier. Oft haben sie Ängste und bedrückende Erinnerungen in ihrem Gepäck.
Sie bringen aber auch all das mit, was sie positiv geprägt hat: Ihre Feste, ihre Lebensweise, ihre Bilder von Liebe und Freundschaft und ihre Lieder, die sie bei der Arbeit, bei Hochzeiten, Festen und Begräbnissen, auf der Straße, auf Plätzen und in der Familie gesungen haben. Sie erzählen uns von der Geschichte dieser Menschen und ihren Vorfahren und nehmen uns mit auf eine Reise zu ihren Wurzeln.

Die Idee zu dem Projekt “Spartenze“ entstand 2013. Die Ausgangsfrage ergab sich aus unseren eigenen Biographien. Wo liegen unsere Wurzeln? Wer von uns hat einen Aufbruch erlebt?  
Vom Aufbruch in die Fremde zu erzählen und zu singen, verbindet uns mit den Menschen, die sich gestern wie heute auf den Weg gemacht haben.


Die Lieder, die wir für das Konzert „Spartenze“ ausgewählt haben, stammen überwiegend aus den Dörfern Südeuropas. Dort haben sich Liedtraditionen erhalten, die seit Jahrhunderten mündlich weitergegeben wurden.
80 Sängerinnen und Sänger erzählen mit diesen Liedern von den Tragödien und Freuden der dort lebenden Menschen, von wirtschaftlicher Not, politischer Drangsal, Hoffnung und Mut, von moralischen Spannungen, vom Erdulden unerträglicher Zumutungen, aber auch von der Hoffnung im Aufbruch, der Kraft zum Neuanfang, von Liebe und Zuversicht.

Doch nicht nur die Texte erzählen Geschichten: In der Melodieführung, den Harmoniefolgen und Melismen lassen sich vielfältige Spuren entdecken, die über die Zeit südeuropäische, maurische, arabische, spanische und osteuropäische Einflüsse hinterlassen haben. So brachte jeder Aufbruch auch Veränderungen mit sich. Diese lebendige Weiterentwicklung gehört mit zur Eigenschaft dieser Lieder.

Mit dem Konzert „SPARTENZE – Aufbruch“ unter der Leitung von Annunziata Matteucci und Xavier Rebut präsentiert Canto e Terra e.V. eine klingende Dokumentation dieser Prozesse.
Das erste gemeinsame Konzert fand am Pfingstsonntag 2015 in La-Chaux-de-Fonds (Schweiz) statt, das zweite Konzert am 20. September 2015 in der Zwölf-Apostel-Kirche in Berlin-Schöneberg.

Die Beteiligten am Hamburger Konzert sind:
 
• der Schweizer Chor CantAmille aus La-Chaux-de-Fonds
   
• die Chöre - Fazzolette aus Hamburg
  - Donni Sò aus Berlin
  - LaChorDi aus Berlin
  - sowie einige Gast-Sängerinnen u. -Sänger
   
  unter der Leitung von Annunziata Matteucci
 
Xavier Rebut, Gast-Dirigent und Initiator des Projektes
mit freundlicher Unterstützung der Weichmann-Stiftung